Namibia 2010

Offroad Namibia 2010 - Brigitte Wöhrle und Gerhard Robens unterwegs im Damaraland und Kaokoland

Montag 26.04.2010 - Abflug mit Air Namibia SW 286 um 20.10 ab Ffm.

Wegen dem Vulkan in Island mussten wir den Abflug um fünf Tage verschieben. Komischerweise klappten alle Verschiebungen ohne Probleme, bis auf die gebuchten Campingübernachtungen in der Namib. Esmeralda von der stattlichen Buchungsstelle überlegte noch, ob sie uns noch mal abkassieren sollte.

Der Flieger war knallvoll. Ich hatte das Gefühl, dass in der Holzklasse noch enger gestuhlt war als beim letzten Mal oder mein Ranzen war gewachsen.

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Dienstag 27.04.2010 - Ankunft am Windhoeker Hosea-Kutako-Flughafen um 05.10 h.
Die Autovermietung Savanna holte und ab und brachte uns in die Pension Moni
Glücklicherweise konnten wir das Zimmer gleich beziehen. Wir versuchten etwas Schlaf nachzuholen.
Gegen Mittag machten wir uns auf in die Innenstadt. Wir brauchten noch das Permit für die Namib. Das war das Einzige, das wir nicht über das Internet abwickeln konnten. Am späten Nachmittag waren wir wieder zurück in der Pension. Wir marschierten in den Supermarkt um zu sehen was wir am nächsten Tag einkaufen wollten und erstellten eine entsprechende Liste. Ein paar Kleinigkeiten schleppten wir schon Heim. Um 17.30 wurde es dunkel.
Mit dem Taxi fuhren wir zum Restaurant Gathemann. Mit Trüffeln aus der Kalahari, grünem Spargen aus dem Swakop Riverbed und frischen Fisch vom Atlantik nahmen wir Abschied von der kulinarischen Zivilisation.

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Mittwoch 28.04.2010  - Übernahme Offroader Toyota 4x4 HILUX 4.0 Doppelkab. mit Seilwinde und einem Dachzelt.
Savanna holte uns früh ab. Für die Übernahme nahmen wir uns richtig Zeit. Eine von mir erstellte Checkliste wurde penibel abgearbeitet. Bein letzten Mal hatte uns bereits am zweiten Tag das linke Hinterrad überholt. Das sollte dieses Mal nicht passieren. Erfreut nahmen wir zur Kenntnis, dass es eine neue Matratze im Dachzelt gab. Auch das neue Schubladensystem im Canopy war Anlass zur Freude.
Zuletzt testeten wir noch das Satfon.
Mit 140 l Benzin, 50 l Wasser und 2 Ersatzreifen machten wir uns auf den Weg zum Einkaufen im Super-Spar.
Nachdem wir auch noch im Liquor Store die notwendige geistige Verpflegung gebunkert hatten, war es bereits Nachmittag. Wir verließen die Stadt in Richtung Süden auf der Hauptstrasse. Bei Rehobot fanden wir ein einfaches aber sauberes B+B, welches von den Einheimischen Basters betrieben wurde. Den Wagen konnten wir sicher hinter der Aussenmauer parken. Wir nahmen nur das Wichtigste aus dem Auto mit aufs Zimmer und waren auch bald erschöpft eingeschlafen. Brigitte hatte sich wohl bei Gathemanns Meeresfrüchten etwas eingefangen und zeigte allergische Reaktionen. Mit Fenestil Tropfen bekamen wir die Sache aber bald wieder in den Griff.

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Donnerstag 29.04.2010 - Weiterfahrt in Richtung Sossusvlei zur Camp Site Sesrim.
Wir verließen die Teerstrasse. Über die C24 gelangten wir nach Klein Aub und Büllsport. Dann über die D854 , D845 und auf die C27, die zum Sesrim Canyon führt. Auf diesem Wege begegnete uns kaum jemand. Es erwartete uns eine weitläufige Campsite mit allem Komfort. Warme Duschen, Elektrizität und ein Restaurant.
Ich entzündete gleich ein Lagerfeuer um Glut zu erzeugen für einen großen Ring Borwors (Bauernwurst). Das in Namibia verwendete Feuerholz vom Mopanebaum ist sehr hart und brennt sehr lange. Nach etwa einer Stunde hat man dann eine sehr lange anhaltende Glut zum braaien (grillen). Dazu gab es Kartoffelsalat vom Super-Spar und Wein vom Kap. Über uns ein Sternenhimmel ohne Fremdlichtverseuchung.

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Freitag 30.04.2010 - Fahrt zum Sossusvlei und Sesrim Canyon.

Direkt hinter der Campsite befindet sich das Eingangtor zum Nationalpark. Es öffnet um 5.30 Uhr und schliesst nach Sonnenuntergang. Alle Fahrzeuge werden notiert und müssen am Abend wieder draussen sein. Um 4.00 Uhr klingelt der Wecker. Todmüde drehe ich mich nochmals um.

Von Verkehrslärm werde ich wieder wach. Es hat sich bereits eine lange Autoschlange vor dem Tor gebildet. Schnell bauen wir im Dunkeln das Dachzelt ab. Das Frühstück wird auf Später verschoben. Tisch und Campingstühle lassen wir auf dem Platz stehen, sozusagen als Platzhalter. Am Tor angekommen hat sich die Schlange bereits aufgelöst und wir können zügig einfahren. Die Strasse war seit unserem letzten Besuch vor 5 Jahren inzwischen asphaltiert worden. Nach halbem Wege, so nach etwa 40 Km wurde es langsam hell. Die Sonne tauchte die Dünen in ein helles rot-oranges Leuchten. Bei der Düne-45 (so genannt nach dem Kilometerstand) war schon Volksfeststimmung. Mindestens 20 Fahrzeuge hatten sich hier eingefunden. Teilweise zu Offroad-Bussen umgebaute Lastwagen, welche ganze Touristengruppen beförderten. 15 Km vor dem Vlei war dann die Teerstrasse zu Ende. Hier kam dann unser Allradantrieb zum tragen. Durch aufgewühlten Tiefsand kamen wir zuerst zum Deadvlei und dann zum Sossusvlei. Hier strandet der Tsauchabriver in den Dünen. In der Regenzeit ist der Vlei mit Wasser gefüllt.

Die Sonne knallte bereits gnadenlos vom Himmel. Bei unserem letzten Besuch haben wir hier noch eine Düne bestiegen. Jetzt kamen keine Bergsteigergefühle auf. Selbst Oryxantilopen standen im Schatten der wenigen Bäume und bewegten sich nicht. Wir machten uns wieder auf den Heimweg und waren am Nachmittag bereits wieder im Camp. Bevor wir unser Dachzelt wieder aufbauten, besuchten wir den nahe gelegenen Sesrim Canyon. Hier hat der Tsauchabriver im Laufe von Jahrmillionen einen imposanten Graben durch den Felsen geschnitten. Unten angekommen kamen wir aber nicht sehr weit. Es hatte erst vor kurzem noch geregnet, so dass noch viel Wasser stand.

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Zurück im Camp bauten wir erst mal unser Zelt auf. Im Restaurant gab es leckeren Klippfisch vom Atlantik und auch die Chips waren nicht
verölt. Der Himmel war bedeckt und der Wind frischte auf. Eine Flasche Chardonnay vom Cap brachte uns sicher in Morpheus Arme in unserem Dachzelt. Es ging aber nicht lange, dann wurden wir wachgerüttelt. Ein mächtiger Staubsturm zerrte an unserem Zelt und drang in alle Ritzen. Wir versuchten es zu ignorieren. Die Alarmanlage wurde ausgelöst. Kurz vor Mitternacht flüchteten wir in das staubdichte Führerhaus unseres Wagens. Um Mitternacht stießen wir auf Brigittes Geburtstag an und spülten erst mal den Staub aus den Zähnen. Jetzt fing es auch noch an zu regnen. Im aufgeblendeten Scheinwerfer konnten wir nur ein paar Meter weit sehen. Es blitzte und krachte wie beim Weltuntergang. Auf das Dach trommelten die trockenen Schoten des Mopanebaumes, unter dem wir standen. Das hatten wir in Namibia noch nicht erlebt.

Gegen Morgen beruhigte sich die Sache. Wir entstaubten erst mal unser Zelt und versuchten etwas Schlaf zu finden.

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Samstag 01.05. 2010 Fahrt am Rande der Namib über die C19 und C14 Richtung Norden.

Es ging nicht lange, da wurden wir durch Motorenlärm geweckt. Unsere Ablösung versuchte ohne Allradantrieb auf unser Gelände zu gelangen. Ein nettes gleichgeschlechtliches Pärchen im Rentenalter aus den neuen Bundesländern stellte sich vor. Wir packten unser Zeug zusammen und verschwanden in Richtung Norden. Die Schotterstrasse C19 sah nicht gut aus. Tiefe Löcher standen voll Wasser. Teilweise war die Strasse weggeschwemmt. Nach einer Stunde kam uns ein Fahrzeug entgegen. Einer winkte und fuchtelte wie verrückt mit den Armen aus dem Fenster. Jetzt geht es bestimmt nicht mehr weiter, dachten wir. Nach ein paar Kilometern sahen wir an den Spuren, dass dieser Wagen ohne Anlass gewendet hatte. Wir fuhren weiter. Nach einer weiteren Stunde kam uns wieder ein Wagen entgegen. Wir stoppten ihn und fragten den einheimischen Fahrer nach dem Zustand der Strasse in Richtung Solitär. „No problem“. Also fuhren wir beruhigt weiter. Eine schwarze Wand aus der es blitzte verfolgte uns. So langsam manifestierte sich der Gedanke, dass wir die nächste Nacht vielleicht doch nicht im Zelt verbringen sollten.

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In Solitär tankten wir noch einmal voll. Ich wäre gerne geblieben, aber die Lodge war ausgebucht. Hier hatten wir Handyempfang. Ich rief bei der Gästefarm Rostok Ritz an, die ca. 2 Stunden weiter nördlich lag. Hier hatte man noch ein Zimmer frei für uns. Es gab sogar ein a la Carte Restaurant in dem wir Brigittes Geburtstag richtig zelebrieren konnten. Vorher aber gab es einen sensationellen Sonnenuntergang in der Namib. Die schwarze Wand erreichte uns in der Nacht. Es krachte und regnete fürchterlich und wir waren froh ein festes Dach über dem Kopf zu haben.

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Sonntag 02.05.2010 - Fahrt durch die Namib (Naukluft Park) zum Campground Blutkuppe (Bloedkoppie).

Wir machten uns früh auf die Socken. Nach 15 Km über die Farmpad erreichten wir wieder die C14, die wir weiter nach Norden verfolgten. Die Luft war klar und rein und alle Wolken hatten sich verzogen.
Am Kuiseb Pass wendet sich die C14 nach Westen und führt durch die Namib nach Walvis Bay am Atlantik.

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Nach ca. einer Stunde Fahrzeit verliessen wir die Schotterstrasse in Richtung Norden und bogen in eine 4X4-Route ein. Für das Fahren abseits der C14 benötigt man ein Permit. Im GPS hatten wir eine Karte von T4A Maps hinterlegt. Hier waren selbst die kleinsten Tracks eingezeichnet. Die Navigation war kinderleicht damit. Am späten Mittag kreuzten wir die C28, die von Windhoek nach Swakopmund führt. Kurz danach wendete sich unsere Spur in Richtung Nordosten in Richtung Tinkas River, den wir auch ein paar mal kreuzen mussten. War aber unproblematisch, da der Sand im Riverbed vom letzten Regen noch relativ fest war. Menschen hatten wir bis jetzt keine getroffen, gelegentlich tauchten einzelne Antilopen oder Strausse auf. Die Landschaft und Felsformationen waren sehr eindrucksvoll. Nahe dem Riverbed in einer Höhle hatten sich Camper häuslich eingerichtet. Man hatte uns nicht erwartet und nach einem fröhlichen „Hallo“ ging es weiter in Richtung Blutkuppe.

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Ein kleiner Abstecher führte zu den Soldatengräbern von Robert Kirchgatter und Ferdinand Zarp, ehemalige Mitglieder der deutschen Schutztruppen. Ein weiterer Abstecher führte zum Archer’s Rock, einem riesigen Felsbogen. Jetzt ging es nur noch im Schneckentempo voran. Nach einigen Kilometern bog rechts der der Skulpturen Trail ab. Wir parkten den Wagen, packten wichtige Sachen und Getränke in den Rucksack und wanderten los. Sensationelle Felsskulpturen säumten den Weg. Sie Sonne knallte gnadenlos vom Himmel. Wir kürzten die mehrstündige Wanderung ab und waren nach einer Stunde wieder am Fahrzeug. In der Ferne tauchte bereits die Blutkoppe auf, ein riesiger Monolith, unser heutiges Tagesziel.

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Der Campground lag verstreut an der westlichen Bergflanke. Es gibt nur wenige Plätze und die waren bereits gut besucht. Man erkennt die Plätze an einem Betontisch mit 4 Rundhockern und der obligatorischen Feuerstelle. Ausser einem Plumpsklo am Anfang des Geländes gibt es keinen Komfort. Wir fanden den letzten freien Platz am Ende des Tales, direkt an der Felsflanke des Monolithen. Es war bereits später Nachmittag und die tief stehende Sonne tauchte den Felsen in ein strahlendes Rot und machte dem Namen „Blutkuppe“ alle Ehre.

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Montag 03.05.2010 - Fahrt durch die Namib nach Swakopmund, Übernachtung Pension Veronika.

Beim ausgiebigen Frühstück kam Besuch. Eine Gruppe von Perlhühnern streifte durch die Büsche. Von Ferne grüsste der „Lange Heinrich“.
Der Weg dorthin ist allerdings gesperrt. „Rio Tinto“ baut dort Uran ab.

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Wir verließen die Butkuppe in südwestlicher Richtung und kamen in einer knappen Stunde auf die C28, die nach Swakopmund führt. Die Luft flimmerte in der aufgeheizten Wüste. In dieser Gegend lernt man die Klimaanlage zu schätzen. Nach kurzer Zeit verließen wir die Schotterstrasse wieder in nördlicher Richtung und besuchten die Mondlandschaft und kamen in das Tal des Swakop Rivers. Hier in der Nähe gibt es schöne Exemplare der Welwitscha Mirabilis zu bewundern. Diese Wüstenpflanze hat nur zwei Blätter und bohrt ihre Wurzeln in unglaubliche Tiefen. Die größeren Exemplare sind viele hundert Jahre alt. Eigentlich wollten wir durch das Riverbed nach Swakopmund fahren. Diese Pad ist aber inzwischen gesperrt. Also fuhren wir in Richtung Norden und trafen dort auf die asphaltierte B2, die Hauptverbindung von Windhoek nach Swakopmund.

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Hier bezogen wir erst mal unsere bereits gebuchte Pension. Diese Übernachtungen hatten wir im vergangenen Jahr beim Treffen vom Namibiaforum in der Tombola gewonnen. Ein hübsches und großes Zimmer in der Pension Veronika, nicht weit vom Atlantikstrand. Der kalte Benguellastrom verursachte Hochnebel. Hier wird der Atlantik selten wärmer als 16 Grad.

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Am Abend war frischer Fisch im Restaurant „de Kelders“ angesagt. Anschließend gab es noch einen Absacker in „Kükis Bar“. Das „Brauhaus“, unsere Stammkneipe, war vor wenigen Wochen abgebrannt.

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Dienstag 04.05.2010 - Besuch in Walvis Bay, Übernachtung Pension Veronika.

Wir fahren entlang der Atlantikküste nach Süden. An der „Düne 7“ toben sich Quadbiker und Sandsurfer aus.
Dieses Spektakel lassen wir dieses Mal aus. Hinter Walvis Bay erstreckt sich eine riesige Lagune, die Heimat tausender Flamingos. Zur Salzgewinnung werden grosse Flächen geflutet. Wenn das Wasser verdunstet ist, werden grosse Salzberge zusammen geschoben, spezielle Salzlaster transportieren dann das weiße Gold im Minutentakt zum nahen Hafen von Walvis Bay.

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Im Yachtclub genehmigen wir uns etwas Kaltes. Auf der Pier stolziert ein Pelikan der ahnungslose Besucher in den Hintern zwickt.
Das Geschrei und Gelächter ist jedes Mal gewaltig.

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Zurück in Swakopmund hatte sich der Hochnebel verzogen. Wir haben bestes Wetter zum Fotografieren.In Erich’s Restaurant fanden wir eine ausgezeichnete Küche. Fisch und Meeresfrüchte vom Feinsten und das Rinderfilet mit Schokoladensauce war eine Sensation.

Mittwoch 05.05.2010 - Weiterfahrt zur Spitzkoppe, dem Matterhorn Namibias, Camping Übernachtung

Vor der Weiterfahrt tankten wir nochmals nach und kauften weiteren Proviant. Der deutsche Metzger hatte seinen Laden leider dichtgemacht. Im Superspar fanden wir noch Game Sirloin im Vakuum verpackt.
Am frühen Nachmittag kamen wir an der Spitzkoppe an. Wir suchten uns ein schönes Plätzchen in dem riesigen Gebiet und brachten das Feuer in Gang. Den Sonnenuntergang genossen wir auf einem kleinen Felsen.

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Donnerstag 06.05.2010 – Weiter nach Hentijesbaai, Hotelübernachtung

Wir waren früh auf den Beinen. Nach einem schnellen Frühstück und einem ausgiebigen Fotoshooting verschwanden wir über die D1925 und D1918 in Richtung Westen.

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Auf dem halben Weg nach Hentjes Bay verliessen wir die Schotterstrasse in Richtung Norden. Unser Ziel war der Omaruru River in der Gegend von Omdel Dam.

Flussaufwärts erstreckt sich dort der Omaruru Game Park. Wir wollten flussabwärts über einen Riverbed Track in Richtung Atlantik.
Unser Weg wurde nach wenigen Kilometern immer schlechter. Wir kamen nur noch mühsam vorwärts. Das Unwetter der vergangenen Tage hatte auch hier seine Spuren hinterlassen. Es kamen auch Bedenken auf, ob der Riverbed Track überhaupt befahrbar war, nach den schweren Regenfällen. Nach einer guten Stunde gaben wir unser Vorhaben auf und fuhren zurück zur D1918. Kurz vor dem Dunkelwerden erreichten wir Hentjes Bay.
Es war nasskalt und vom Atlantik her wabberte ein ekliger Dunstschleier.
Im einzigen Hotel fanden wir ein Zimmer und waren froh, dass wir das Zelt nicht aufbauen mussten.

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Freitag 07.05.2010 - Durch den Messum Crater, Offroad, Camping Übernachtung

Das Hotelfrühstück war sehr dürftig. Wir tankten nochmals voll und verließen den Ort auf der Küstenstrasse in Richtung Norden. Bei Mile 72 gab es einen Campground. Es war allerdings kein Mensch hier. Etwas weiter nördlich bei Cape Cross befindet sich eine riesige Seelöwenkolonie. Ein stück weiter bogen wir von der Küstenstrasse ab in Richtung Messum Crater. Auf unserem GPS hatten wir einen Track gespeichert, den wir 2007 selbst aufgenommen hatten. Damals hatte uns die Dunkelheit mitten im Krater überrascht, dieses Mal waren wir früher dran. Hier im Messum Crater findet man die schönsten Welwitschia Mirabilis von ganz Namibia. Einige Exemplare sollen weit über tausend Jahre  alt sein.

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Am frühen Nachmittag erreichten wir unser Tagesziel, der einzige Schattenbaum im Umkreis von 100 Km, ein riesiger Kameldornbaum (Acacia erioloba). Der Weg hierher war teilweise recht schwierig, mit Tiefsandstrecken durch den Messum River. Menschen trafen wir keine. Auch die Tierwelt machte sich rar. Nicht mal eine Schlange oder Skorpion war zu entdecken.

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Wir klappten das Zelt auf und brachten das Feuer in Gang. Es gab Sirloinsteaks im Speckmantel mit Zucchini-Zwiebelgemüse und den letzten Kartoffelsalat vom Superspar in Swakopmund.
Das Fleisch erwies sich doch als sehr zäh und wir mussten ordentlich spülen um das Zeug runter zu kriegen. Leichte Zweifel kamen auf, ob es sich wirklich um Sorloin (Huftsteak) handelte oder ob das Tier an Alterschwäche gestorben war.

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Am Lagerfeuer, mit Musik aus der Bluesharp, Schampus von Kap, genossen wir den sagenhaften Sternenhimmel.

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Samstag 08.05.2010 - Umrundung des Brandbergs, über Uis zum Ugab Camp, Offroad (heftig), Camping Übernachtung

Wir waren Früh auf den Beinen. Der Sonnenaufgang war nichts im Vergleich zum Sonnenuntergang des Vorabends. Auch das dreckige Geschirr von unserem Pracht-Dinner hatte noch niemand erledigt. Wir packten zusammen und erledigten den Abwasch. Dabei kam es zu einer Invasion von Bienen, die sich über unser Abwaschwasser hermachten. Es wurde so schlimm, das wir fluchtartig den Platz verließen und erst nach 2-3 Kilometern anhielten, um unsere Ausrüstung und Zelt richtig zu verstauen. Die Bienen waren uns nicht gefolgt und die letzten Exemplare konnten wir aus dem Auto vertreiben.

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Wir folgten weiter unserer Spur in Richtung Nordwesten und gelangten nach einigen Stunden auf die D2342, die von Uis zur Brandberg-West-Mine führt. Die Mine ist allerdings nicht mehr in Betrieb. Entsprechend ungepflegt sah der Schotterweg aus. Wir waren noch sehr gut im Zeitplan und beschlossen den Brandberg gegen den Uhrzeigersinn zu umrunden. In östlicher Richtung gelangten wir auf die C35, die von Uis an den Atlantik führt. Jetzt wurde der Weg etwas besser. Uis erreichten wir gegen Mittag. Wir tankten nochmals voll und verliessen den trostlosen Ort in Richtung Norden. Über die D2359 und eine Farmpad erreichten wir am Nachmittag das Ugab Community Rest Camp. Hübsch gelegen, direkt am Ugab mit grossen Schattenbäumen. Es gab Wasser, eine Dusche und Toilette mit Wasserspülung, welch ein Luxus.

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Ich kümmerte mich um das Feuer während Brigitte mit der Kamera den Trockenfluss erkundete.
Über „Walkie Talkie“ hatten wir eine gute Verbindung.
Unser mitgebrachtes Feuerholz konnten wir schonen.
Am Flussufer lag trockenes Holz ohne Ende und am Abend gab es Fernsehen in die Milchstrasse und Lagerfeuer ohne Ende.

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Sonntag 09.05.2010 - Durch den Ugab in Richtung Rhino Camp,
Offroad (heftig), Camping Übernachtung

Wir geniessen nochmals die warme Dusche und rollen nach dem Frühstück in das Flussbett. Es gab bereits mehrere Spuren im tiefen Sand. Einer Spur, die noch recht frisch und tragfähig aussah folgten wir flussabwärts. Ich hatte die Untersetzung eingeschaltet. So kamen wir im vierten Gang flott voran.
Nur nicht stehen bleiben. Es ist wie fahren im Tiefschnee.
Bei der White Lady Lodge nach etwa 20 Kilometern verlassen wir das Riverbed. Wir wollen uns erst einmal über den Zustand des Riverbeds bis zum Rhino Camp informieren.

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Hier in der Lodge tagen seit gestern die Naturschützer aus Namibia. Die Ministerin ist noch unterwegs auf dem Brandberg bei der weissen Lady.
Bier und sonstige kalte Getränke sind leider ausgetrunken. Die freundliche Chefin ist deutschsprachig. Sie rät uns dringend ab, den Fluss weiter runter zu fahren. Es ist noch zu viel Wasser vorhanden.

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Jetzt wollen wir wieder rechts um den Brandberg in Richtung Rhino Camp, aber nicht über Uis, sondern direkt an der Bergflanke entlang. Wir verlassen die Lodge in Richtung Brandberg und kommen flott voran. Plötzlich ist die Spur zu Ende. Hier parkt auch der Wagen der Ministerin. Sie ist mit Gefolge in den Felsen unterwegs um die „White Lady“ zu besuchen. Wir fahren unsere Spur zurück und finden einen kaum sichtbaren Abzweig in Richtung Süden. Jetzt geht es nur noch im Schritttempo vorwärts. Gelegentlich müssen wir erst mal das Auto verlassen und die Gegend erkunden um zu sehen wo es weiter geht. Zum Rhino Camp haben wir zwei Tage eingeplant. Wenn das so weiter geht, sind wir in zwei Wochen noch nicht dort.

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Plötzlich treffen wir auf einen Einheimischen mit Uniformmütze, der uns seine Dienste als Guide anbietet, um die „Weisse Lady“ zu besuchen. Da uns gerade nicht der Sinn nach Bergsteigen ist, lehnen wir dankend ab. Dabei erfahren wir wie es weiter geht. Wir müssen ein Stück zurück, dann durch grobes Geröll und dichtes Buschwerk in ein Bachbett und plötzlich sind wir auf der D2359, die hier am Brandberg endet. Hier ändern wir die Planung. Über die D2319 fahren wir in Richtung Norden.

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Wir queren den Ugab und kommen durch ein Dorf.
Über die D2612 gelangen wir zum Aba-Huab River.
Dieser Campground  in der nähe von Twyfelfontein ist total überlaufen und ziemlich heruntergekommen. Grosse Lichtmasten tauchen das Gelände in helles Flutlicht.
Ein nerviger Dieselgenerator spendet den Strom dazu.

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Hier wechseln ein paar T-Shirts und Gummibärchen den Besitzer.

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Montag 10.05.2010 - Über Twyfelfontein zum „Verbrande Berg“, weiter entlang des Doros Craters in Richtung Gai-As Fountein, Offroad (heftig), Übernachtung am weißen Sandsteinfelsen

Schnell weg hier. Twyfelfontein ist Pflichtprogramm für alle Gruppenreisen in Namibia.
Wir lassen den Ort rechts liegen und orientieren uns in Richtung Süden.
Beim verbrannten Berg ist die Schotterstrasse zu Ende.
Es handelt sich bei diesem Berg um ein ehemaliges Moor, das bei einem Vulkanausbruch verkohlte und dann versteinerte.
Ist aber alles schon ein paar Tage her.

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Hier ist der Einstieg ins Damaraland, geheimnisvoll und schwer zugänglich.
Bei unserem letzten Besuch waren wir hier herausgekommen auf unserem Weg vom Rhino Camp.
Den gespeicherten Track habe ich nun umgekehrt im GPS.
Es geht gleich heftig los. Im Steilhang kann man nicht sehen,
was sich vor dem Wagen abspielt. Dann muss der Beifahrer/in raus vor den Wagen und Zeichen geben.
Bald wurde die Pad beser und wir konnten genau verfolgen, welchen Weg wir bei unserem letzten Besuch genommen hatten.
 

Die GPS-Halterung an der Windschutzscheibe konnten wir auf Schotter und im Gelände nicht benutzen und so lag das Gerät wenig beachtet auf der Mittelkonsole. Wenn dann das Gelände so unbekannt vorkam stellten wir meistens fest, dass wir einer falschen Spur gefolgt waren.
Der Doros Kraterrand tauchte linker Hand auf. Zu Fuß kann man in einer Stunde oben sein. Die Aussicht muss oben toll sein. Bei knapp 40 Grad im Schatten und einer kalten Dose in der Hand konnte ich mir das so richtig gut vorstellen.

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Am Nachmittag erreichten wir den Abzweig zum Rhino Camp. Wir fuhren noch ein Stück in Richtung Gai As und lagerten an einer weißen Sandsteinklippe. Hier in der Einsamkeit sagen sich nicht einmal Fuchs und Hase gute Nacht. Kein Mensch war uns begegnet. Auch Flora und Fauna hielten sich in Grenzen. Dafür war der Sternenhimmel grandios und ohne Fremdlichtverseuchung. Für das Steak vom Lagerfeuer brauchte man ein scharfes Messer und gutes Kauwerkzeug. Wir beschlossen das restliche Frischfleisch zu Gulasch zu verarbeiten. Leider war der Topfboden auf dem Gaskocher doch sehr dünn und so kam was kommen musste, plötzlich wehte ein unangenehmer Duft durch die einsame Gegend. Schade, optisch sah das Gulasch wirklich gut aus. Wir beschlossen, es für Notfälle aufzuheben.

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Dienstag 11.05.2010 - Fahrt nach Norden zum Huab,
weiter über Farmland „Krone“ und „De Riet“ in Richtung Palmwag,
Offroad (heftig),  Übernachtung in der Palmwag Lodge

Die Nacht verlief friedlich.
Wir waren früh auf den Beinen.
Die absolute Stille in der Einsamkeit empfand ich bedrohlich.
So war ich froh als der Motor wieder lief und wir der Spur auf dem GPS in Richtung Norden folgten.

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Die ersten 20 Km kamen wir gut voran. Dann wurde es zunehmend steiniger. Hohe Felswände ragten links und rechts empor. Vereinzelt sah man weiße Flecken in den Felsen. Wir waren also nicht alleine in der Gegend.

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Gegen Mittag erreichten wir den Huab. Der Fluss war wohl erst vor kurzer Zeit abgekommen. Es war noch ziemlich feucht im Riverbed. Unsere Spur endete an einer steilen Böschung. Der Fluss hatte wohl die Landschaft ein wenig geändert. Wir mussten uns eine eigene Spur suchen. Nach einiger Zeit fanden wir Reifenspuren die in den Fluss führten.

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Auf der anderen Seite ging es steil die Böschung rauf.
Mit viel Schwung war es kein Problem für unseren Toyota.
Im Trockenfluss selbst hatte ich Reifenspuren bemerkt, die flussaufwärts abzweigten.
Wenn wir gewusst hätten was auf uns zukommt, wären wir diesen Spuren gefolgt.
Auf der nördlichen Seite des Huab war die Landschaft ziemlich verwüstet. Der Fluss war bei seinem Abkommen weit über die Ufer getreten und hatte Schutt und Schwemmholz abgelagert
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Mit einiger Mühe fanden wir die Farmpad, welche die „Kronefarm“ mit der Farm „De Riet“ verbindet.

Endlich eine Pad, die sich halbwegs gut befahren lies. Sie führte im weiten Abstand flussaufwärts. Auf der anderen Flussseite erhoben sich hinter dem Galeriewald versteinerte Dünen.

Ein kleiner Gebirgszug der bis an das Flussbett reichte versperrte uns den Weg. Die Farmpad führte leicht bergauf.
Vorsichtshalber legte ich die Allraduntersetzung ein.
Im Notfall kann man während der Fahrt per Knopfdruck noch das Differential sperren.
Der Weg wurde jetzt schmaler und steiniger. Auch die Seitenneigung in Richtung Abgrund nahm dramatisch zu.
Es wurde immer steiler. Voraus sah ich nur noch blauen Himmel. Die Pad unter uns war nur noch zu ahnen.
Der Wagen rumpelte und polterte den mit Felsbrocken gepflasterten Weg hinauf. Jetzt nur nicht stehen bleiben und bitte keinen Plattfuss. Von meiner Beifahrerseite waren spitze Schreie zu hören. Dann waren wir oben. Wir standen waagrecht auf einem Plateau, nicht viel grösser als der Wagen. Wir stiegen aus und begutachteten die Situation. Der Weg hinter uns war furchtbar, der vor uns war schlimmer und wenden war unmöglich. In der Ferne grüssten die Farmhäuser von „De Riet“. Vielleicht kann man ja im Notfall von dort Hilfe holen? Wir kletterten erst mal den Weg runter und begannen mit dem Strassenbau. Die grössten Felsbrocken versenkten wir in den grössten Löchern und Furchen. Als wir uns etwas beruhigt hatten keimte Hoffnung auf, dass wir doch noch diesen „Mini-Van-Zyls-Pass“ heil runterkommen. Bergabwärts nutzt der Allradantrieb gar nichts. Wenn der Wagen ins Rutschen kommt, hilft nur noch Gas geben. Wie das ausgeht wollte ich mir lieber erst gar nicht ausmalen. Beim Runterfahren sieht man natürlich nicht, was sich vor dem Wagen abspielt. Also ganz vorsichtig mit Einweisung von Brigitte geht es bergab. Wenn ich mich aus dem Fenster beuge, kann ich sogar das rechte Vorderrad und im Spiegel das rechte Hinterrad beobachten. Nach 50 Metern ist das Schlimmste überstanden und Brigitte kann wieder einsteigen.

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Die Farmhäuser etwas abseits der Pad erweisen sich als Ruinen. Eigentlich wollten wir hier übernachten und in einem schönen Gästebett der Farm schlafen.
Das war wohl ein Schuss in dem Ofen.
Da es erst früher Nachmittag ist, beschließen wir weiter zu fahren.

Unsere Spur wendet sich jetzt nach Norden.
Die Pad ist undramatisch und einigermaßen befahrbar.
Nach einiger Zeit passieren wir den Airstrip des „Damara Wilderness Camps“.
Hier werden die Gäste dieser Luxus-Lodge ein- und ausgeflogen.

 

Wir verkneifen uns dort auf ein Bier vorbei zu schauen. Unangemeldete Wüstennomaden werden dort nicht gerne gesehen. Entsprechende Erfahrung mussten wir leider schon machen.
Weiter geht die Pad nach Norden. Nach einer Sunde erreichen wir die „Fonteine Farm“. Die Farm wird von Einheimischen bewirtschaftet. Campmöglichkeiten oder Gästebetten werden nicht angeboten. Kommen wohl auch zu wenige Gäste vorbei.
Eine halbe Stunde später stossen wir auf die Gravelroad C39 nach Palmwag.
Jetzt geht es schnell bis Palmwag. An der Tankstelle treffen wir alte Bekannte. Wir haben Fotos von unserem letzten Besuch mitgebracht. Die Kinder sind ordentlich gewachsen. In die mitgebrachten T-Shirts müssen sie allerdings noch reinwachsen.

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In der Lodge ist sogar noch eine Hütte frei für zwei Übernachtungen. Ein zünftiger Sundowner mit Tonicwater und mehr oder weniger Gin auf der Terrasse unserer Hütte bringen Stimmung.
Den Abend genießen wir im Restaurant der Lodge.

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Mittwoch 12.05.2010
Erkundung der Day Visitors Area im Palmwag-Konzessionsgebiet, Offroad (heftig), Übernachtung in der Palmwag Lodge

Den Tag beginnen wir gemütlich mit einem ausgiebigen Frühstück auf der Terrasse am Pool. Heute wollen wir die so genannte „Day Visitors Area“ im Palmwag Kozessionsgebiet erkunden.
An der Rezeption erstehen wir die notwendigen Permit’s für die nächsten Tage.

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Um zu dem nördlichen Eingang zu gelangen, müssen wir erst mal ca. 20 Km auf der Gravelroad in Richtung Sesfontein fahren. Unterwegs grüssen bereits Giraffen über den Zaun. Im Gebiet auf der anderen Strassenseite, ohne Zaun, grasen Zebra- und Springbock-Herden. Der Wachposten am Eingang kontrolliert unser Permit genau und notiert unser Kennzeichen. Auf einem sehr schlechten Weg gelangen wir an den Aub River, in dem noch Restwasser steht. Die Zebras und Springböcke rechts und links des Weges nehmen kaum Notiz von uns. Sie sind Besucher gewöhnt. Die Jungs von der Lodge karren jeden Tag Besucher durch die Gegend. Prompt kam uns auch ein Jeep von der Lodge entgegen, der aber freundlicherweise ins Gelände auswich, um uns passieren zu lassen. Entlang des Kawaxab River’s gibt es einen Verbindungsweg in den südlichen Bereich des Gebietes für Tagesbesucher. Diesen Versuch gaben wir aber mit Rücksicht auf unsere Reifen nach einigen Kilometern auf. Wir fuhren wieder an den Eingang zurück und legten den Weg in den südlichen Tei lieber auf der Schotterstrasse zurück. Auch an diesem Eingang wurden wir gut kontrolliert. Hier waren die Wege noch in einem erbärmlicheren Zustand. Weiss der Teufel was die Leute mit dem Geld aus den Einnahmen machen. Für die Wegpflege geben sie es jedenfalls nicht aus. Ausser schlechten Wegen gab es nicht sehr viel zu sehen. Die Tiere verziehen sich lieber in ruhigere Bereiche des Konzessionsgebietes, wo sie nicht durch Besucher gestört werden. Am späten Nachmittag wurde es noch ein wenig stressig, weil wir kurz vor Sonnenuntergang immer noch am rumgurken waren. Mit dem letzten Tageslicht kamen wir zu Ausgang. Der Wachposten hatte bereits die Kette um das Tor gelegt und sah uns strafend an. Aber das war uns ein wenig Wurst. Die Freude auf das Nachtessen in der Lodge überwog.

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Donnerstag 13.05.2010 - Palmwag Konzessionsgebiet, Crowther’s 4wd Trail, Offroad (heftig), Camping Übernachtung beim Rabenfelsen, Permit Required

Heute waren wir früh aus dem Bett. Wir wollten so weit wie möglich in das
Palmwag-Konzessionsgebiet vordringen.
Am Wagen erwartete uns zunächst eine böse Überraschung: flüssige Butter im Wanderschuh von Brigitte.
Ich hatte am Vorabend im Dunkeln noch in der Kühlbox rumgekramt. Dabei habe ich wohl die Tüte mit der Butter übersehen und nicht wieder in die Box gelegt.
Schöne Sauerei. Bei der Putzaktion ging eine ganze Rolle Küchenpapier drauf.

Wir füllten nochmals die Wasservorräte auf und fuhren zur Tankstelle zum Volltanken.

Die so genannte „West Route“ entsprach in unserer Karte dem „Crowther’s 4wd Trail“.

Einen leichten Vorgeschmack von diesem Gebiet hatten wir ja bereits am Vortage erhalten.

Nach dem wir das Gebiet der Tagesbesucher hinter uns hatten, wurden die Pfade über grössere Abschnitte besser, so dass wir gut vorankamen. Am frühen Nachmittag trafen wir zwei Fahrzeuge an einem eingezeichneten Rastplatz. Eine kleine Gruppe Südafrikaner hatte die Zelte bereits aufgebaut. Es gab hier eine Wasserstelle und sogar ein Plumpsklo. Das konnte man auch sehr gut riechen. Nachdem es sonst keine Probleme gab, machten wir uns wieder auf den Weg. Erleichterung auf den Gesichtern der Zurückbleibenden. Ich hatte den Eindruck dass die Leute Angst hatten vor uns. Dabei sind wir total harmlos und übernachten in der Wildnis am liebsten ohne Gesellschaft.

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Die Landschaft wurde jetzt offener. Im Norden grüsste ein Gebirgszug. Die Pad durchquerte einige Trockenflüsse.

Gegen 17.00 Uhr erreichten wir einen größeren Trockenfluss. Etwas Flussaufwärts fanden wir unter einem Uferfelsen eine geschützte Stelle für das Nachtlager. Eine alte Feuerstelle zeigte uns an, dass dieser Platz bereits von anderen Reisenden genutzt worden war. Der Schildrabe, der hier seinen Stammplatz hatte, war mit unserer Platzwahl nicht einverstanden und schimpfte kräftig. Schnell war das Zelt aufgebaut und das Feuer im Gange. Zum Sundowner gab es etwas Kaltes aus der Kühlbox. Unsere frischen Lebensmittel waren zu Ende. So gab es zum Dinner jetzt nur noch Konserven und Fertiggerichte.

Freitag 14.05.2010 - Palmwag Konzessionsgebiet, Crowther’s 4wd Trail zum Hoanib River, Hoanib Riverbed 4wd Trail bis Amspoort Gorge, durch den Tsuxub River nach Norden auf die D3707 nach Puros , Offroad (heftig), Camping Übernachtung in Puros

 Unser Schildrabe weckte uns frühzeitig und verlangte sein Frühstück. Das konnten wir ihm nicht abschlagen, schließlich haben wir ja in seinem Wohnzimmer übernachtet. Mit dem Wasser waren wir sparsam. Es gab nur eine Katzenwäsche und ein wenig Wasser für den Abwasch. Wenn in dieser Gegend etwas passiert, kann es unter Umständen lange dauern bis man gerettet wird.

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Die Pad führte uns weiter in nördlicher Richtung. Plötzlich hörten wir ungewöhnliche Geräusche. Wir hielten an und sahen ihn, ein Fallschirmflieger mir Rucksackmotor. Wir winkten, als er uns überholte. Hoffentlich hat der noch genügend Sprit für den Rückflug, ging es mir durch den Kopf.
Wenig später erreichten wir eine Wasserstelle. Hunkab Fountain stand in unserem GPS. Wir gönnten uns und unserem Fahrzeug ein paar Schüsseln von dem kalten Nass und fuhren erfrischt weiter. Ein schöner Übernachtungsplatz, aber es war noch zu früh am Morgen um hier zu rasten.

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Die Pad wandte sich jetzt nach Nordwesten. Wenig später sahen wir unseren Fallschirmflieger wieder. Er stand etwa 200 m abseits der Pad auf einem Felsklotz.  Wir hielten an und riefen ihm zu. Er winkte und blieb stehen. Wahrscheinlich wurde er abgeholt. Wir winkten zurück und fuhren weiter. Jetzt war die Pad gut zu fahren.

Gegen Mittag durchquerten wir einen Gebirgszug. Die Felsen rechts und links rückten näher zusammen.

Die Pad mündete in den Mudorib River, einen Nebenfluss des Hoanib. Jetzt ging es bergabwärts. Der Mudorib war wohl erst vor kurzer Zeit geflossen. Wir mussten uns unseren eigenen Weg durch Sand und über Schuttberge suchen. Dann waren wir in dem mächtigen Hoanib.

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Wir fuhren flussabwärts in Richtung Atlantik. Jetzt war Tiefsandfahren angesagt. Gelegentlich führte die Pad auch durch staubige Galeriewälder. Kurz vor dem

„Skeleton Coast NP“ mündet der Tsuxub von Norden kommend in den Hoanib. Vor uns öffnet sich ein weites Tal. Amspoort Gorge ist erreicht. Wir fahren den Tsuxub rauf auf einer sehr passablen Spur. Nach einer Stunde finden wir mitten im Tal einen einsamen Schattenbaum. Wir beschliessen Rast zu machen. Widerwillig verlassen ein paar Springböcke den Schatten. Es ist weit und breit kein weiterer Baum in Sicht und die Sonne knallt vom Himmel.

Die Viecher tun mir leid und so fällt unsere Pause nur kurz aus. Eigentlich ist es ein schöner Übernachtungsplatz und Feuerholz liegt auch rum. Was solls, vielleicht erreichen wir ja noch Puros und dort gibt es einen schönen Campground mit Toiletten und Duschen.

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Nach einiger Zeit sind wir oben. Vor uns öffnet sich eine weite Ebene.

Ein Auto mit Dachzelt kommt uns entgegen. Wir halten an und begrüßen ein Pärchen aus der Schweiz.

Sie erzählen uns, dass sie vom Hoarusib kommen und dass viel Wasser im Fluss ist. Wir bedanken uns für den Hinweis und verabschieden uns. An der Abzweigung zu Hoarusib halten wir uns rechts und kommen nach der Durchquerung eines Bergrückens in den Gomatum River durch den die Piste nach Puros führt. (D3707)

Leider sind die wenigen Plätze auf dem kommunalen Campground alle belegt. Wir bekommen aber einen Not-Platz direkt an der Abbruchkante zum Riverbed, mit toller Aussicht auf den Hoarusib, ohne eigene Dusche und Toilette.
Wir dürfen aber die Sanitäranlagen des Nachbarplatzes nutzen. Feuerholz gibt es im Fluss genügend und so wird der Abend am Lagerfeuer sehr lange.

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Samstag 15.05.2010 – Wir suchen die Wüstenelefanten im Hoarusib River, Camping Übernachtung in Puros

 Geschrei weckt uns auf. Ein großes Pavianmännchen tobte durch den trockenen Flusslauf. Über uns in den Baumästen hatte sich ein Schwarm Grey Louries, auch Graulärmvogel genannt, niedergelassen. Sie machten ihrem Namen alle Ehre.

Bei unserem letzten Besuch vor fünf Jahren, waren wir auf dem gesamten Platz die einzigen Gäste und wurden am Morgen von Wüstenelefanten geweckt.

Nach dem Frühstück packten wir zusammen und gingen auf die Elefantenpirsch.

Wir überquerten den Hoarusib und fuhren am östlichen Ufer flussaufwärts. Weit und breit kein Elefant in Sicht. Nach einer halben Stunde wechselten wir auf das gegenüberliegende Ufer. Auch hier keine Elefanten in Sicht. Nach einiger Zeit, wir waren gerade dabei wieder das Ufer zu wechseln. Der Hoarusib war hier sehr breit. Es gab Inseln mit Bäumen und Gestrüpp. Da kam ein Bursche den Fluss herauf gewackelt. Ganz gemütlich im Schneckentempo kam er auf uns zu. Wir blieben stehen bei laufendem Motor. Im Abstand von zehn Metern zog er an uns vorbei. Es war ein junger Bulle und hatte wohl soeben erst in einer Suhle gebadet. Er sah aus wie eine Sau, so über und über mit frischem Schlamm bedeckt. Er schaukelte weiter flussaufwärts. Wir warteten noch eine Weile, aber es kam nichts mehr nach. Wir fuhren jetzt mitten im Fluss talwärts in der Hoffnung hier noch auf versteckte Wüstenelefanten zu treffen. Leider vergeblich, bis zu unserem Campground kein weiteres Grautier in Sichtweite.

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Es war inzwischen Mittag. Um diese Zeit suchen sich die Elefanten ein schattiges Plätzchen und warten die Mittagshitze ab. Das machten wir jetzt auch. Wir bezogen unseren neuen Stellplatz unter mächtigen Bäumen mit eigener Dusche und Toilette.

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Am späteren Nachmittag waren wir wieder unterwegs. Wir fuhren erst einmal in die Gegend unseres ersten Elefantenkontaktes und noch ein Stück weiter flussaufwärts. Und da waren sie dann. Eine ganze Gruppe von Wüstenelefanten weidete im Ufergras. Sogar eine Mutter mit strammen Brüsten und ihrem Halbwüchsigen im Schlepptau. Sie ließen sich durch uns nicht stören und so konnten wir sie eine ganze Weile genießen. Die Zeit mahnte uns zur Rückfahrt. Wir wollten noch bei Tageslicht das Zelt aufbauen und das Lagerfeuer vorrichten. Schweren Herzens nahmen wir Abschied.

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Sonntag 16.05.2010 – Von Puros über die die D3707 nach Sesfontein, Tankstelle hat keinen Sprit, mit dem letzten Tropfen zur Tankstelle nach Palmwag, Offroad, Camping Übernachtung

Die Strasse nach Sesfontein kannten wir von einem früheren Besuch. Sie ist eigentlich nur eine schmale Pad mit Tiefsandpassagen. Gegenverkehr gab es keinen.

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Die Tankstelle in Sesfontein hatte schon seit einiger Zeit keinen Sprit mehr. Den brauchten wir aber bei unserer Tour durch die Khowarib Schlucht. Nächste Tankstelle ist Palmwag. Ich rechnete und stellte fest, dass es knapp werden würde. Bei der Elefantenpirsch hatten wir doch viel Sprit verbraucht. Mit spritsparender Fahrweise machten wir uns auf die Socken. Die Schotterstrasse nach Palmwag war sehr wellig. Also ging es berauf mit geringer Tourenzahl und bergab dann ausgekuppelt im Leerlauf. Blöd war nur, dass man bei der Talfahrt den Schwung nicht ausnutzen konnte um auf der anderen Seite wieder an Höhe zu gewinnen. Meistens gab es im untersten Tal große Steine, Tiefsand oder tiefe Löcher, so dass man langsam fahren musste. Irgendwann kamen wir aber dann endlich einmal in Palmwag an. Wir tankten genau 137 Liter Sprit. d. h. es waren noch drei Liter im Tank. Auf dem Campground der Lodge fanden wir noch einen freien Platz. Zur Belohnung gab es dann das Nachtessen im Restaurant der Lodge.

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Montag 17.05.2010 – Zurück Richtung Sesfontein, bei Warmquelle biegen wir rechts ab in die Khowarib Schlucht, 
Otjisakumuka 4wd Trail, Offroad (heftigst), Camping Übernachtung in Kamanjab

Wir waren früh auf den Beinen und füllten noch Wasser auf. Mit vollen Tanks ging es wieder zurück in Richtung Sesfontein. Kurz vor Warmquelle bogen wir rechts ab in die Khowarib Schlucht. Hier erwartete uns die grösste Herausforderung dieser Offroad Tour. Der Hoanib River hatte hier eine Eindruckvolle Landschaft geschaffen. Im Riverbed stand Wasser.  Das war kein Problem für unser Fahrzeug. Gleich nach der Durchquerung ging es heftig zur Sache. Mit Untersetzung im 1. Gang kletterten wir den felsigen Anstieg hinauf. Oben angekommen, fanden wir eine sehr ausgefahrene Spur. Wäre unser Fahrzeug nicht höher gelegt gewesen, hätten wir hier bereits umkehren müssen. Wir kamen durch ein Gebiet bedeckt mit feinstem Pulverstaub. Dieser mehlfeine Stab bezeichnet man in der Sahara als „Fech Fech“. Wenn es hier windet, geht die Sicht in Richtung Null. Wenn es regnet, geht hier gar nichts mehr, der feine Staub verwandelt sich in schmierigen Lehm, der alle Reifenprofile füllt und in Slick’s verwandelt.

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Bald wird das Tal weiter. Rechts geht es ab zu einer privaten Campsite. Wir folgen dem Hinweis und kommen an einen idyllischen Ort. Der Hoanib bildet hier eine kleine Stromschnelle und ladet zum baden ein. Beim genaueren hinsehen verzichten wir allerdings darauf. Das Wasser ist trübe und voller Wasserpflanzen. Wahrscheinlich sind die vielen Rinder schuld, welche die Betreiber der Campsite hier weiden lassen. Es gibt eine Menge Kinder und Frauen hier. Ein alter Einheimischer mit verschlagenem Blick (vielleicht hatte er auch nur ein Augenleiden) lud uns zum Bleiben ein. Aber die vielen Fliegen waren schon sehr lästig. Wir gaben ihm etwas Geld für das Fotografieren und fuhren weiter.

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Bei km 12,1 durchquerten wir den Hoanib zum zweiten Mal. Jetzt war kein Wasser mehr vorhanden.

Auf den nächsten mühsamen Kilometern querten wir den Fluss noch ein paar Mal. Wir sahen Reifenspuren im Riverbed. Das können wir auch. Wir verliessen unseren Gps-Track und folgten dem Riverbed flussaufwärts.

Jetzt ging es fast wie auf der Autobahn. Alle paar Kilometer kreuzten wir unseren GPS-Track und raz-faz waren wir am Ende der Schlucht. Hier treffen die beiden Flüsse zusammen, die den Hoanib bilden. Von Norden kommt der Aap River und von Süden der Ombonde River.

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Unsere Route verläuft in östlicher Richtung durch eine weite Ebene mit Mopanebäumen. Jetzt wird es erst richtig staubig. Die Spur ist so stark ausgefahren, dass ich an den Spurflanken in Schrägfahrt gehen muss, um nicht aufzusitzen. Jetzt muss man hochkonzentriert fahren und keinen Fehler begehen. Teilweise sind neue Parallelspuren angelegt worden, die aber auch nicht wirklich besser sind.

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Wir treffen auf eine Farm welche von Einheimischen Schwarzen betrieben wird. Für die Kinder ist es jedes Mal ein Ereignis, wenn hier Jemand durchkommt. Wir wurden freudig begrüsst und ein paar T-Shirts wechselten die Besitzer.

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Nach ca. 35 km wird der Untergrund langsam besser und nach 56 km erreichen wir den Seuchenkontrollzaun. Die Kontrolle ist moderat, man beschränkt sich auf freundliches Fragen und schliesst uns auf. Hier kann man auch direkt in das Hobatere Konzessionsgebiet einfahren, wenn man eine Reservierung vorweisen kann. Unsere Reservierung beginnt aber erst am nächsten Tag und so fahren wir weiter in Richtung Kamanjab. Jetzt geht der Track entlang des Grenzzaunes zum Hobatere Gebiet. An vielen stellen ist der Zaun platt, so dass das Wild ungehindert ein- und auswandern kann.

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Jetzt verlassen wir unseren vorgegebenen Track in östlicher Richtung um auf die geteerte C35 zu gelangen. Das war nur halb so weit wie unser Track, der in südlicher Richtung auf C40 führte. Die Pad war jetzt einwandfrei zu fahren und nach kurzer Zeit trafen wir auf die Teerstrasse nach Kamanjab. Hier an der Kreuzung von C35 und C40 gibt es eine Tankstelle, einen Supermakt, einen Liquorstore und ein Restaurant. Auf dem örtlichen Campground

„Oppi-Koppi“ fanden wir einen schönen Platz. Als wir das Dachzelt ausklappen ist es schon fast dunkel.

Bald brannte das Lagerfeuer und es gab etwas Kleines aus der Bordküche. Zu einer Wanderung ins Restaurant konnten wir uns nicht mehr aufraffen, wir waren ziemlich geschafft.

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Dienstag 18.05.2010 - Hobatere Lodge Übernachtung

 Heute schlafen wir erst mal richtig aus. Zur Hobatere Lodge ist es nicht weit zu fahren. Nach einem guten Frühstück besichtigen wir erst mal die Campsite, die sich noch im Bau befindet. Duschen und sanitäre Anlagen sind bereits fertig und sehr sauber. Auch das Restaurant wird einmal sehr schön werden. Auch Bungalows sollen hier entstehen.

Der Besitzer, ein netter Belgier, ist fleissig bei der Arbeit. Gegen Mittag verlassen wir das Camp und gehen erst mal zum Nachtanken (Sprit und Bier) in den Ort. Dann suchen wir eine Autowerkstatt auf, die von deutschstämmigen Einheimischen betrieben wird. Der Schwenkarm mit dem Reserverad vor der Heckklappe lässt sich kaum noch bewegen. Wahrscheinlich eine Folge der Staubpassagen vom Vortag. Mit Fettpresse, Caramba und Hau-Ruck von drei kräftigen Schwarzen kommt das Gelenk wieder in Bewegung.

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Über die C35 kamen wir flott an das Eingangstor des Hobatere Konzessionsgebietes. Die ersten Giraffen grüssten bereits über die hohen Grenzbüsche. Das Tor war nicht besetzt aber auch nicht abgeschlossen. Zur Lodge sind es noch ca. eine halbe Stunde zu fahren über eine gute Farmpad. Unterwegs sehen wir bereits Giraffen, Zebras  und verschiedene Antilopen.