Namibia 2010 Teil 2

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Mittwoch 12.05.2010
Erkundung der Day Visitors Area im Palmwag-Konzessionsgebiet, Offroad (heftig), Ãœbernachtung in der Palmwag Lodge

Den Tag beginnen wir gemütlich mit einem ausgiebigen Frühstück auf der Terrasse am Pool. Heute wollen wir die so genannte „Day Visitors Area“ im Palmwag Kozessionsgebiet erkunden.
An der Rezeption erstehen wir die notwendigen Permit’s für die nächsten Tage.

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Um zu dem nördlichen Eingang zu gelangen, müssen wir erst mal ca. 20 Km auf der Gravelroad in Richtung Sesfontein fahren. Unterwegs grüssen bereits Giraffen über den Zaun. Im Gebiet auf der anderen Strassenseite, ohne Zaun, grasen Zebra- und Springbock-Herden. Der Wachposten am Eingang kontrolliert unser Permit genau und notiert unser Kennzeichen. Auf einem sehr schlechten Weg gelangen wir an den Aub River, in dem noch Restwasser steht. Die Zebras und Springböcke rechts und links des Weges nehmen kaum Notiz von uns. Sie sind Besucher gewöhnt. Die Jungs von der Lodge karren jeden Tag Besucher durch die Gegend. Prompt kam uns auch ein Jeep von der Lodge entgegen, der aber freundlicherweise ins Gelände auswich, um uns passieren zu lassen. Entlang des Kawaxab River’s gibt es einen Verbindungsweg in den südlichen Bereich des Gebietes für Tagesbesucher. Diesen Versuch gaben wir aber mit Rücksicht auf unsere Reifen nach einigen Kilometern auf. Wir fuhren wieder an den Eingang zurück und legten den Weg in den südlichen Tei lieber auf der Schotterstrasse zurück. Auch an diesem Eingang wurden wir gut kontrolliert. Hier waren die Wege noch in einem erbärmlicheren Zustand. Weiss der Teufel was die Leute mit dem Geld aus den Einnahmen machen. Für die Wegpflege geben sie es jedenfalls nicht aus. Ausser schlechten Wegen gab es nicht sehr viel zu sehen. Die Tiere verziehen sich lieber in ruhigere Bereiche des Konzessionsgebietes, wo sie nicht durch Besucher gestört werden. Am späten Nachmittag wurde es noch ein wenig stressig, weil wir kurz vor Sonnenuntergang immer noch am rumgurken waren. Mit dem letzten Tageslicht kamen wir zu Ausgang. Der Wachposten hatte bereits die Kette um das Tor gelegt und sah uns strafend an. Aber das war uns ein wenig Wurst. Die Freude auf das Nachtessen in der Lodge überwog.

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Donnerstag 13.05.2010 - Palmwag Konzessionsgebiet, Crowther’s 4wd Trail, Offroad (heftig), Camping Übernachtung beim Rabenfelsen, Permit Required

Heute waren wir früh aus dem Bett. Wir wollten so weit wie möglich in das
Palmwag-Konzessionsgebiet vordringen.
Am Wagen erwartete uns zunächst eine böse Überraschung: flüssige Butter im Wanderschuh von Brigitte.
Ich hatte am Vorabend im Dunkeln noch in der Kühlbox rumgekramt. Dabei habe ich wohl die Tüte mit der Butter übersehen und nicht wieder in die Box gelegt.
Schöne Sauerei. Bei der Putzaktion ging eine ganze Rolle Küchenpapier drauf.

Wir füllten nochmals die Wasservorräte auf und fuhren zur Tankstelle zum Volltanken.

Die so genannte „West Route“ entsprach in unserer Karte dem „Crowther’s 4wd Trail“.

Einen leichten Vorgeschmack von diesem Gebiet hatten wir ja bereits am Vortage erhalten.

Nach dem wir das Gebiet der Tagesbesucher hinter uns hatten, wurden die Pfade über grössere Abschnitte besser, so dass wir gut vorankamen. Am frühen Nachmittag trafen wir zwei Fahrzeuge an einem eingezeichneten Rastplatz. Eine kleine Gruppe Südafrikaner hatte die Zelte bereits aufgebaut. Es gab hier eine Wasserstelle und sogar ein Plumpsklo. Das konnte man auch sehr gut riechen. Nachdem es sonst keine Probleme gab, machten wir uns wieder auf den Weg. Erleichterung auf den Gesichtern der Zurückbleibenden. Ich hatte den Eindruck dass die Leute Angst hatten vor uns. Dabei sind wir total harmlos und übernachten in der Wildnis am liebsten ohne Gesellschaft.

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Die Landschaft wurde jetzt offener. Im Norden grüsste ein Gebirgszug. Die Pad durchquerte einige Trockenflüsse.

Gegen 17.00 Uhr erreichten wir einen größeren Trockenfluss. Etwas Flussaufwärts fanden wir unter einem Uferfelsen eine geschützte Stelle für das Nachtlager. Eine alte Feuerstelle zeigte uns an, dass dieser Platz bereits von anderen Reisenden genutzt worden war. Der Schildrabe, der hier seinen Stammplatz hatte, war mit unserer Platzwahl nicht einverstanden und schimpfte kräftig. Schnell war das Zelt aufgebaut und das Feuer im Gange. Zum Sundowner gab es etwas Kaltes aus der Kühlbox. Unsere frischen Lebensmittel waren zu Ende. So gab es zum Dinner jetzt nur noch Konserven und Fertiggerichte.

Freitag 14.05.2010 - Palmwag Konzessionsgebiet, Crowther’s 4wd Trail zum Hoanib River, Hoanib Riverbed 4wd Trail bis Amspoort Gorge, durch den Tsuxub River nach Norden auf die D3707 nach Puros , Offroad (heftig), Camping Ãœbernachtung in Puros

 Unser Schildrabe weckte uns frühzeitig und verlangte sein Frühstück. Das konnten wir ihm nicht abschlagen, schließlich haben wir ja in seinem Wohnzimmer übernachtet. Mit dem Wasser waren wir sparsam. Es gab nur eine Katzenwäsche und ein wenig Wasser für den Abwasch. Wenn in dieser Gegend etwas passiert, kann es unter Umständen lange dauern bis man gerettet wird.

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Die Pad führte uns weiter in nördlicher Richtung. Plötzlich hörten wir ungewöhnliche Geräusche. Wir hielten an und sahen ihn, ein Fallschirmflieger mir Rucksackmotor. Wir winkten, als er uns überholte. Hoffentlich hat der noch genügend Sprit für den Rückflug, ging es mir durch den Kopf.
Wenig später erreichten wir eine Wasserstelle. Hunkab Fountain stand in unserem GPS. Wir gönnten uns und unserem Fahrzeug ein paar Schüsseln von dem kalten Nass und fuhren erfrischt weiter. Ein schöner Übernachtungsplatz, aber es war noch zu früh am Morgen um hier zu rasten.

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Die Pad wandte sich jetzt nach Nordwesten. Wenig später sahen wir unseren Fallschirmflieger wieder. Er stand etwa 200 m abseits der Pad auf einem Felsklotz.  Wir hielten an und riefen ihm zu. Er winkte und blieb stehen. Wahrscheinlich wurde er abgeholt. Wir winkten zurück und fuhren weiter. Jetzt war die Pad gut zu fahren.

Gegen Mittag durchquerten wir einen Gebirgszug. Die Felsen rechts und links rückten näher zusammen.

Die Pad mündete in den Mudorib River, einen Nebenfluss des Hoanib. Jetzt ging es bergabwärts. Der Mudorib war wohl erst vor kurzer Zeit geflossen. Wir mussten uns unseren eigenen Weg durch Sand und über Schuttberge suchen. Dann waren wir in dem mächtigen Hoanib.

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Wir fuhren flussabwärts in Richtung Atlantik. Jetzt war Tiefsandfahren angesagt. Gelegentlich führte die Pad auch durch staubige Galeriewälder. Kurz vor dem „Skeleton Coast NP“ mündet der Tsuxub von Norden kommend in den Hoanib. Vor uns öffnet sich ein weites Tal. Amspoort Gorge ist erreicht. Wir fahren den Tsuxub rauf auf einer sehr passablen Spur. Nach einer Stunde finden wir mitten im Tal einen einsamen Schattenbaum. Wir beschliessen Rast zu machen. Widerwillig verlassen ein paar Springböcke den Schatten. Es ist weit und breit kein weiterer Baum in Sicht und die Sonne knallt vom Himmel.

Die Viecher tun mir leid und so fällt unsere Pause nur kurz aus. Eigentlich ist es ein schöner Übernachtungsplatz und Feuerholz liegt auch rum. Was solls, vielleicht erreichen wir ja noch Puros und dort gibt es einen schönen Campground mit Toiletten und Duschen.

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Nach einiger Zeit sind wir oben. Vor uns öffnet sich eine weite Ebene.

Ein Auto mit Dachzelt kommt uns entgegen. Wir halten an und begrüßen ein Pärchen aus der Schweiz.

Sie erzählen uns, dass sie vom Hoarusib kommen und dass viel Wasser im Fluss ist. Wir bedanken uns für den Hinweis und verabschieden uns. An der Abzweigung zu Hoarusib halten wir uns rechts und kommen nach der Durchquerung eines Bergrückens in den Gomatum River durch den die Piste nach Puros führt. (D3707)

Leider sind die wenigen Plätze auf dem kommunalen Campground alle belegt. Wir bekommen aber einen Not-Platz direkt an der Abbruchkante zum Riverbed, mit toller Aussicht auf den Hoarusib, ohne eigene Dusche und Toilette.
Wir dürfen aber die Sanitäranlagen des Nachbarplatzes nutzen. Feuerholz gibt es im Fluss genügend und so wird der Abend am Lagerfeuer sehr lange.

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Samstag 15.05.2010 – Wir suchen die Wüstenelefanten im Hoarusib River, Camping Übernachtung in Puros

 Geschrei weckt uns auf. Ein großes Pavianmännchen tobte durch den trockenen Flusslauf. Ãœber uns in den Baumästen hatte sich ein Schwarm Grey Louries, auch Graulärmvogel genannt, niedergelassen. Sie machten ihrem Namen alle Ehre.

Bei unserem letzten Besuch vor fünf Jahren, waren wir auf dem gesamten Platz die einzigen Gäste und wurden am Morgen von Wüstenelefanten geweckt.

Nach dem Frühstück packten wir zusammen und gingen auf die Elefantenpirsch.

Wir überquerten den Hoarusib und fuhren am östlichen Ufer flussaufwärts. Weit und breit kein Elefant in Sicht. Nach einer halben Stunde wechselten wir auf das gegenüberliegende Ufer. Auch hier keine Elefanten in Sicht. Nach einiger Zeit, wir waren gerade dabei wieder das Ufer zu wechseln. Der Hoarusib war hier sehr breit. Es gab Inseln mit Bäumen und Gestrüpp. Da kam ein Bursche den Fluss herauf gewackelt. Ganz gemütlich im Schneckentempo kam er auf uns zu. Wir blieben stehen bei laufendem Motor. Im Abstand von zehn Metern zog er an uns vorbei. Es war ein junger Bulle und hatte wohl soeben erst in einer Suhle gebadet. Er sah aus wie eine Sau, so über und über mit frischem Schlamm bedeckt. Er schaukelte weiter flussaufwärts. Wir warteten noch eine Weile, aber es kam nichts mehr nach. Wir fuhren jetzt mitten im Fluss talwärts in der Hoffnung hier noch auf versteckte Wüstenelefanten zu treffen. Leider vergeblich, bis zu unserem Campground kein weiteres Grautier in Sichtweite.

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Es war inzwischen Mittag. Um diese Zeit suchen sich die Elefanten ein schattiges Plätzchen und warten die Mittagshitze ab. Das machten wir jetzt auch. Wir bezogen unseren neuen Stellplatz unter mächtigen Bäumen mit eigener Dusche und Toilette.

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Am späteren Nachmittag waren wir wieder unterwegs. Wir fuhren erst einmal in die Gegend unseres ersten Elefantenkontaktes und noch ein Stück weiter flussaufwärts. Und da waren sie dann. Eine ganze Gruppe von Wüstenelefanten weidete im Ufergras. Sogar eine Mutter mit strammen Brüsten und ihrem Halbwüchsigen im Schlepptau. Sie ließen sich durch uns nicht stören und so konnten wir sie eine ganze Weile genießen. Die Zeit mahnte uns zur Rückfahrt. Wir wollten noch bei Tageslicht das Zelt aufbauen und das Lagerfeuer vorrichten. Schweren Herzens nahmen wir Abschied.

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Sonntag 16.05.2010 – Von Puros über die die D3707 nach Sesfontein, Tankstelle hat keinen Sprit, mit dem letzten Tropfen zur Tankstelle nach Palmwag, Offroad, Camping Übernachtung

Die Strasse nach Sesfontein kannten wir von einem früheren Besuch. Sie ist eigentlich nur eine schmale Pad mit Tiefsandpassagen. Gegenverkehr gab es keinen.

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Die Tankstelle in Sesfontein hatte schon seit einiger Zeit keinen Sprit mehr. Den brauchten wir aber bei unserer Tour durch die Khowarib Schlucht. Nächste Tankstelle ist Palmwag. Ich rechnete und stellte fest, dass es knapp werden würde. Bei der Elefantenpirsch hatten wir doch viel Sprit verbraucht. Mit spritsparender Fahrweise machten wir uns auf die Socken. Die Schotterstrasse nach Palmwag war sehr wellig. Also ging es berauf mit geringer Tourenzahl und bergab dann ausgekuppelt im Leerlauf. Blöd war nur, dass man bei der Talfahrt den Schwung nicht ausnutzen konnte um auf der anderen Seite wieder an Höhe zu gewinnen. Meistens gab es im untersten Tal große Steine, Tiefsand oder tiefe Löcher, so dass man langsam fahren musste. Irgendwann kamen wir aber dann endlich einmal in Palmwag an. Wir tankten genau 137 Liter Sprit. d. h. es waren noch drei Liter im Tank. Auf dem Campground der Lodge fanden wir noch einen freien Platz. Zur Belohnung gab es dann das Nachtessen im Restaurant der Lodge.

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Montag 17.05.2010 – Zurück Richtung Sesfontein, bei Warmquelle biegen wir rechts ab in die Khowarib Schlucht, 
Otjisakumuka 4wd Trail, Offroad (heftigst), Camping Ãœbernachtung in Kamanjab

Wir waren früh auf den Beinen und füllten noch Wasser auf. Mit vollen Tanks ging es wieder zurück in Richtung Sesfontein. Kurz vor Warmquelle bogen wir rechts ab in die Khowarib Schlucht. Hier erwartete uns die grösste Herausforderung dieser Offroad Tour. Der Hoanib River hatte hier eine Eindruckvolle Landschaft geschaffen. Im Riverbed stand Wasser.  Das war kein Problem für unser Fahrzeug. Gleich nach der Durchquerung ging es heftig zur Sache. Mit Untersetzung im 1. Gang kletterten wir den felsigen Anstieg hinauf. Oben angekommen, fanden wir eine sehr ausgefahrene Spur. Wäre unser Fahrzeug nicht höher gelegt gewesen, hätten wir hier bereits umkehren müssen. Wir kamen durch ein Gebiet bedeckt mit feinstem Pulverstaub. Dieser mehlfeine Stab bezeichnet man in der Sahara als „Fech Fech“. Wenn es hier windet, geht die Sicht in Richtung Null. Wenn es regnet, geht hier gar nichts mehr, der feine Staub verwandelt sich in schmierigen Lehm, der alle Reifenprofile füllt und in Slick’s verwandelt.

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Bald wird das Tal weiter. Rechts geht es ab zu einer privaten Campsite. Wir folgen dem Hinweis und kommen an einen idyllischen Ort. Der Hoanib bildet hier eine kleine Stromschnelle und ladet zum baden ein. Beim genaueren hinsehen verzichten wir allerdings darauf. Das Wasser ist trübe und voller Wasserpflanzen. Wahrscheinlich sind die vielen Rinder schuld, welche die Betreiber der Campsite hier weiden lassen. Es gibt eine Menge Kinder und Frauen hier. Ein alter Einheimischer mit verschlagenem Blick (vielleicht hatte er auch nur ein Augenleiden) lud uns zum Bleiben ein. Aber die vielen Fliegen waren schon sehr lästig. Wir gaben ihm etwas Geld für das Fotografieren und fuhren weiter.

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Bei km 12,1 durchquerten wir den Hoanib zum zweiten Mal. Jetzt war kein Wasser mehr vorhanden.

Auf den nächsten mühsamen Kilometern querten wir den Fluss noch ein paar Mal. Wir sahen Reifenspuren im Riverbed. Das können wir auch. Wir verliessen unseren Gps-Track und folgten dem Riverbed flussaufwärts.

Jetzt ging es fast wie auf der Autobahn. Alle paar Kilometer kreuzten wir unseren GPS-Track und raz-faz waren wir am Ende der Schlucht. Hier treffen die beiden Flüsse zusammen, die den Hoanib bilden. Von Norden kommt der Aap River und von Süden der Ombonde River.

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Unsere Route verläuft in östlicher Richtung durch eine weite Ebene mit Mopanebäumen. Jetzt wird es erst richtig staubig. Die Spur ist so stark ausgefahren, dass ich an den Spurflanken in Schrägfahrt gehen muss, um nicht aufzusitzen. Jetzt muss man hochkonzentriert fahren und keinen Fehler begehen. Teilweise sind neue Parallelspuren angelegt worden, die aber auch nicht wirklich besser sind.

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Wir treffen auf eine Farm welche von Einheimischen Schwarzen betrieben wird. Für die Kinder ist es jedes Mal ein Ereignis, wenn hier Jemand durchkommt. Wir wurden freudig begrüsst und ein paar T-Shirts wechselten die Besitzer.

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Nach ca. 35 km wird der Untergrund langsam besser und nach 56 km erreichen wir den Seuchenkontrollzaun. Die Kontrolle ist moderat, man beschränkt sich auf freundliches Fragen und schliesst uns auf. Hier kann man auch direkt in das Hobatere Konzessionsgebiet einfahren, wenn man eine Reservierung vorweisen kann. Unsere Reservierung beginnt aber erst am nächsten Tag und so fahren wir weiter in Richtung Kamanjab. Jetzt geht der Track entlang des Grenzzaunes zum Hobatere Gebiet. An vielen stellen ist der Zaun platt, so dass das Wild ungehindert ein- und auswandern kann.

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Jetzt verlassen wir unseren vorgegebenen Track in östlicher Richtung um auf die geteerte C35 zu gelangen. Das war nur halb so weit wie unser Track, der in südlicher Richtung auf C40 führte. Die Pad war jetzt einwandfrei zu fahren und nach kurzer Zeit trafen wir auf die Teerstrasse nach Kamanjab. Hier an der Kreuzung von C35 und C40 gibt es eine Tankstelle, einen Supermakt, einen Liquorstore und ein Restaurant. Auf dem örtlichen Campground

„Oppi-Koppi“ fanden wir einen schönen Platz. Als wir das Dachzelt ausklappen ist es schon fast dunkel.

Bald brannte das Lagerfeuer und es gab etwas Kleines aus der Bordküche. Zu einer Wanderung ins Restaurant konnten wir uns nicht mehr aufraffen, wir waren ziemlich geschafft.

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Dienstag 18.05.2010 - Hobatere Lodge Ãœbernachtung

 Heute schlafen wir erst mal richtig aus. Zur Hobatere Lodge ist es nicht weit zu fahren. Nach einem guten Frühstück besichtigen wir erst mal die Campsite, die sich noch im Bau befindet. Duschen und sanitäre Anlagen sind bereits fertig und sehr sauber. Auch das Restaurant wird einmal sehr schön werden. Auch Bungalows sollen hier entstehen.

Der Besitzer, ein netter Belgier, ist fleissig bei der Arbeit. Gegen Mittag verlassen wir das Camp und gehen erst mal zum Nachtanken (Sprit und Bier) in den Ort. Dann suchen wir eine Autowerkstatt auf, die von deutschstämmigen Einheimischen betrieben wird. Der Schwenkarm mit dem Reserverad vor der Heckklappe lässt sich kaum noch bewegen. Wahrscheinlich eine Folge der Staubpassagen vom Vortag. Mit Fettpresse, Caramba und Hau-Ruck von drei kräftigen Schwarzen kommt das Gelenk wieder in Bewegung.

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Ãœber die C35 kamen wir flott an das Eingangstor des Hobatere Konzessionsgebietes. Die ersten Giraffen grüssten bereits über die hohen Grenzbüsche. Das Tor war nicht besetzt aber auch nicht abgeschlossen. Zur Lodge sind es noch ca. eine halbe Stunde zu fahren über eine gute Farmpad. Unterwegs sehen wir bereits Giraffen, Zebras  und verschiedene Antilopen.

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Der Empfang war herzlich und das Auto konnten wir direkt vor unserer Hütte parkieren. Es war nicht viel los am Wasserloch. Ein Kudumann mit seinen Weibern kamen zum saufen und verschwand danach blitzartig wieder. Eine eigenartige Ruhe lag in der Luft. Bei unserem letzten Besuch war am Wasserloch die Hölle los. OK, das war im Oktober, am Ende der Trockenzeit. Jetzt ist es Mai und kurz nach der Regenzeit. Da ist noch genügend Wasser im Busch, so dass die Tiere nicht auf den Brunnen von Hobatere angewiesen sind.

Das Nachtessen in der Lodge war fantastisch. Endlich mal wieder in einem richtigen Bett schlafen. Wir geniessen alles.

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Mittwoch 19.05.2010 - Hobatere Lodge Ãœbernachtung 

Auch das tolle Frühstück am nächsten Morgen.
Dann geht es auf Pirschfahrt mit den Ranger der Lodge.
In der Nacht hatte es reichlich Lärm gegeben am zweiten Wasserloch,
welches etwa in 100 m Entfernung vom Wasserloch der Lodge liegt.
Dann sahen wir die Bescherung.
Der Kudumann lag halb aufgefressen am Wegesrand.
Drumherum verteilten sich voll gefressene Löwen.
Nur Weibchen, zwei Halbwüchsige und zwei Junge Löwen.
Der Chef war abwesend. Wahrscheinlich musste er mal seine Ruhe haben von dieser Grossfamilie.
Wir fotografierten und filmten ausgiebig. Die Löwen liessen sich nicht stören.
Nur als wir am toten Kudu vorbei fuhren, kam einer angespurtet um uns deutlich zu machen, dass der Kudu seine Beute ist.

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Es ging weiter über das riesige Konzessionsgebiet. Grosse Termitenhügel standen in der Landschaft. Dazwischen Zebras und Oryx Antilopen. Ein Schabrackenschakal streifte durch die Gegend und liess sich im Schatten eines Termitenhügels nieder.
Durch das hohe Gras stolzierte ein Sekretärvogel. Als wir uns näherten flog er auf den nächsten Baum.
Abgesehen von den Löwen eine recht magere Ausbeute dieser Pirschfahrt. Da hatten wir unterwegs schon viel mehr gesehen.

Das Nachtessen in der Lodge entschädigte uns ein wenig.

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Donnerstag 20.05.2010 - Von Hobatere zum Erongo (Omaruru),Camping Ãœbernachtung

 Nach dem Frühstück brechen wir auf in Richtung Süden. In Kamanjab tanken wir noch einmal voll. Der Supermarkt hatte nicht viel im Angebot. Wir beschränkten uns auf das Notwendigste und fuhren auf der C40 nach Outjo.
Dann auf der C38 weiter nach Otjiwarongo. Über die C33 gelangten wir am späten Nachmittag nach Omaruru.
Gleich am Ortseingang finden wir einen sauberen und komfortablen Campground. Es gab günstiges Feuerholz vom Mopanebaum. Wir nehmen gleich mal zwei Säcke und hoffen dass wir damit bis zum Ende der Tour auskommen werden.

Hier sind wir in einer sehr deutsch geprägten Gegend. Mitten im Ort gibt es das Hotelrestaurant „Central“. Hier kann man sich am Tresen auf Deutsch unterhalten. Es gibt Bier vom Fass und deutsche Hausmannskost.
Bei unserem letzten Besuch hatten wir uns hier einen Verrecker eingefangen.
Mit Durchfall und Fieber mussten wir zwei Tage das Bett hüten.
Heute gab es also nur Bier aus der Tüte und Fleisch vom Grill.

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Freitag 21.05.2010 – Von Omaruru über die D2115 und D2116 zum Erongo Plateau Camp, teilweise offroad, Camping Übernachtung

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Heute lassen wir es langsam angehen. Nach dem Frühstück gehen wir erst einmal tanken und in den Supermarkt. Hier ist das Angebot schon besser als in Kamanjab. Wir müssen aber jetzt darauf achten, dass wir nicht zu viel einkaufen für die letzten beiden  Campingübernachtungen. Am Ortsende bogen wir nach Westen auf die D2115 ein. Nach kurzer Zeit war die Teerstrasse zu Ende. Die Gavelroad war aber auch akzeptabel. Nach einer Stunde bogen wir nach Süden auf die D2116 ab. Nach 12 km standen wir vor einem Tor mit einer Schranke. Wir hatten das Erongo Hegegebiet erreicht. Unser Ziel war das Erongo Plateau Camp, auf dem Gebiet der Farm Eileen.
Nach einer Stunde waren wir oben. Der Campground war sehr sauber und mit WC und warmer Dusche ausgestattet.
Wir waren die einzigen Gäste und suchten uns den schönsten der drei Stellplätze aus.

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Die Aussicht auf die Omaruru Ebene war grandios. Unsere Ankunft war bemerkt worden. Israel kam mit seinem Velo angeradelt. Leider konnten wir ihn nicht verstehen. Sein Englisch war sehr dürftig und mit Afrikaans kamen wir auch nicht weiter. Mit Händen und Füssen ging es dann doch. Er machte erst mal Warmwasser für die Dusche. Besuche im drei km entfernten Farmhaus waren ausdrücklich nicht erwünscht. Wir zahlten gleich für die eine Übernachtung und Israel schwang sich wieder auf sein Velo.

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Die Ruhe die nun folgte war schon fast schmerzhaft. Absolut keine Geräusche.
Eine Ruhe wie in der tiefsten Namib Wüste.
Den Sonnenuntergang genossen wir auf einem Felsvorsprung mit einer Flasche Schampus.
Langsam wurde uns klar, dass diese Tour nicht endlos weiterging.
Wehmut machte sich im Herzen breit. Im Hinterkopf baute sich schon eine nächste Tour auf.
Den Abend am Lagerfeuer genossen wir bereits mit Abschiedsgedanken.   

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Samstag 22.05.2010 – Wir umrunden das Erongogebirge über die Westflanke und kommen zur Ameib Ranch, Camping Übernachtung

 Unser Tagesziel lag etwa 40 km südlich, am nördlichen Rand des Erongogebirges. Auf unserer Papierkarte war ein durchgehender Weg in südlicher Richtung eingezeichnet. Wir verliessen Das Farmgelände und fuhren auf der D2116 in südlicher Richtung. Die Pad wurde jetzt immer schlechter. Es ging nur noch langsam voran. Dann war auf einmal Schluss mit Lustig. Wir standen vor einem verschlossenen Farmtor. Die Ameib Ranch nur noch 15 km entfernt, fast in Sichtweite. Wir machten Kehrt und fügten uns in das Schicksal.

Auf der D2115 bogen wir nach Südwesten ab.
Die Schotterstrasse war jetzt wieder akzeptabel.
Kurz nach der Einfahrt zur Ai Aiba Lodge kamen wir wieder an einen Schlagbaum. Hier endet das Erongo Concervancy.
Bald treffen wir auf die D2306, der wir nach Süden folgen. Linker Hand erstreckt sich das imposante Erongogebirge. Dann teilt sich die Strasse. Wir fahren links auf der D1935 weiter in südöstlicher Richtung. Vorbei an dem mächtigen Mt. Hohenstein,
der mit 2.319 m alle überragt.
Am Khan River folgen wir der D1937 in nördlicher Richtung. Dieser Weg führt direkt zum Gelände der Ameib Farm.
.

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Hier ist richtig was los. Neben dem Campground mit allem Komfort gibt es auch noch Unterkünfte und ein Restaurant.

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Der Begriff "Ameib", von dem Wort Amaib abgeleitet, bedeutet in der Namasprache "der grüne Ort"
oder "wo die Pflanzen üppig wachsen".

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Die Felsformation bei der Bull's Party (Klein Ameib) und der Elephantenkopf aus Stein sind besondere Höhepunkte dieser eindrucksvollen Landschaft. Die Phillip's Höhle mit der weltberühmten Felszeichnung der "weisse Elefant" ist ein Musterexemplar der Höhlenkunst.
Verschiedene Wanderwege bieten hervorragende Möglichkeiten zur Wild- oder Vogelbeobachtung. Wir suchen uns einen schönen Stellplatz und machen uns gleich mal auf die Socken. Eine Kudufamilie und Giraffen laufen uns über den Weg. Die Murmeln die hier in der Gegend herumliegen sind so gross wie Einfamilienhäuser.

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Am Abend gibt es Fernsehen im Restaurant, also richtiges TV, nicht einfach so in die Ferne schauen, wie wir es in den vergangenen Wochen getan haben. Die Deutsche Fussballnationalmannschaft spielte. Es wird ein langer Abend.

Sonntag 23.05.2010 Erkundung Bulls Party, Offroad, Camping Ãœbernachtung

Wieder Bilderbuchwetter. Bull’s Party erreichen wir in 20 Minuten. Früh am Morgen gelingen die Fotos am Besten.

Wir durchstreifen die ganze Gegend. Es ist wieder viel Wild unterwegs. Überall finden wir natürliche Tränken in den Felsen. Restwasser vom letzten Regen. Der Tag verrinnt wie im Fluge. Nachtessen gibt es wieder im Restaurant. Anschliessend Lagerfeuer, wir verbrennen unser restliches Feuerholz.

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Montag 24.05.2010 - Zurück nach Windhoek,  Rückgabe Fahrzeug, Ãœbernachtung Pension Moni

 Früh sind wir auf. Wir räumen das Fahrzeug auf. Alles was rum liegt muss in Gepäcktaschen verstaut werden.

Wir fahren in Richtung Süden zur B2. Die 200 Km bis Okahandja sind eine einzige Baustelle. Die Strasse wird verbreitert. Die vielen Brücken über die Trockenflüsse sind allerdings noch nicht verbreitert. Es wird mühsam nach Windhoek zu kommen. Am frühen Nachmittag haben wir es dann geschafft. Die Rückgabe des Wagens gestaltet sich problemlos. Man ist sichtlich erfreut, ein unbeschädigtes Fahrzeug zurück zu erhalten. Savanna bringt uns in die Pension Moni.

Dienstag 25.05.2010 – Windhoek,  Ãœbernachtung Pension Moni

 Wir geniessen die Rückkehr in die Zivilisation und erholen uns ein wenig.

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Mittwoch 26.05.2010 Fahrt zum Hosea-Kutako-Internationalen-Flughafen - Rückflug mit SW 285 um 19.00,
Transfer  durch die Autovermietung Savanna

Donnerstag 27.05.2010 Ankunft in Ffm. um 05.55